Ich frage mich, wo liegt die Wurzel all des Übels? Jana Wolff
„Ich frage mich, wo liegt die Wurzel all des Übels? - Kriege, an denen Deutschland beteiligt ist, Überfluss- und Wegwerfgesellschaft, Umweltkatastrophen, Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Wo liegen die Ursachen?
Meine Suche begann mit meiner Tätigkeit als Betriebsratsvorsitzende an einer Privatschule und dem Engagement meiner Familie für Geflüchtete. Sie entwickelte sich zu einer Odyssee von Aktivitäten in Organisationen, die sich für Menschenrechte UND Natur- und Umweltschutz einsetzen.
Aktionen für faire Handelsabkommen statt Freihandelsabkommen in der BUND-Gruppe Schwerin, die Gründung eines Bürgerkomitees zur Aufstellung eines Bürgerkandidaten für die Bundestagswahl und meine eigene Kandidatur zur Bundestagswahl 2017 für den Wahlkreis 15 waren meine Schritte. Das Ziel: die „Parteiendemokratie“ durch mehr BÜRGERDEMOKRATIE zu ergänzen. Meine Hoffnung ist, dass sich durch direktere Demokratie mehr Menschen in politische Belange einmischen.
Bündnisse schaffen, das ist mein Ding. Bündnisse mit Menschen und Organisationen, um Missstände aufzudecken. Mit Bürgern an die Politiker herantreten und Veränderungen herbeiführen. Das SNINI-NET – Schweriner Initiativen Netzwerk ist so ein Bündnis. Hier treffen sich Leute aus dem BUND, von Amnesty International, aus dem Eine-Welt-Laden, von ATTAC, aus dem Friedensbündnis und viele andere, planen gemeinsame Projekte und stärken sich gegenseitig. Auch in der Sammlungsbewegung „aufstehen“ bin ich dabei.
Als Gründungsmitglied und Sprecherin der Bürgerinitiative „Freifahrt.Jetzt“ setze ich mich für entgeltfreien Nahverkehr ein. Das wäre sozial UND nachhaltig.
Seit dem 26.Mai 2019 bin ich gewählte Stadtvertreterin. Parteilos, über die Liste der - Aktionsgruppe Stadt- und Kulturschutz ASK. „Global denken und lokal handeln“! Es ist wichtig, das außerparlamentarische Engagement mit dem parlamentarischen zu verbinden, Einfluss zu nehmen und für Veränderungen zu sorgen.
All meinen Optimismus und all meine Hoffnungen setze ich in die „Fridays For Future“-Bewegung. Ich freue mich riesig, dass die Jugend hier das Zepter übernimmt. Diese jungen Leute, die ihre Komfortzone verlassen haben, den Kampf für eine gute Zukunft und gegen das bröckelnde System aufnehmen und die keine Repressalien fürchten, werde ich mit all meiner Kraft und Energie unterstützen. – „Kinder an die Macht!“, sagt Herbert Grönemeyer!
Das engagierte Handeln der Jugend entspricht den Worten von Bernie Sanders, US-Präsidentschaftskandidat: "Die Menschheit befindet sich an einem Scheideweg. Wir können den aktuellen Weg der Gier, des Konsums, der Oligarchie, der Armut, des Krieges, des Rassismus und der Umweltzerstörung fortsetzen. Oder wir können die Welt in eine ganz andere Richtung führen. Wir werden nicht in der Lage sein, dieses Ziel zu erreichen, wenn wir die Demokratie als Zuschauer betrachten, in der Annahmen, dass die anderen es für uns tun werden.“
Bei meiner Suche nach den Wurzeln des Übels lande ich immer wieder bei unserem Geld- und Wirtschaftssystem. Da gibt es noch einiges zu tun.
Seit 2006 lebe ich in Schwerin. Als Lehrerin an der Berufsschule Gesundheit und Sozialwesen unterrichte ich zukünftige SozialassistentInnen und ErzieherInnen in den Fächern Englisch, Bewegungserziehung und Natur- und Umwelterziehung. Mein Mann arbeitet als Orthopäde an einer Klinik und zwei unserer drei Kinder (14, 19 und 21 Jahre) leben noch bei uns zuhause.